Dreikönigskuchen aus dem Holzofen

Hier wird altes Brauchtum gleich doppelt nachhaltig gepflegt: Ist es doch nicht nur Grossmutters königliche Kunst, den Kuchen zum Dreikönigstag im heissen Holzofen zu backen, sondern auch die Gunst des schönen Brauchs, das feine Hefegebäck einmal im Jahr gemeinsam zu verspeisen. Und dabei einen Tageskönig oder eine Tageskönigin zu küren.

 

Den exklusiven Königskuchen aus der Holzofebäckerei Kiefer in Lotzwil bzw. aus dem Holzofen auf dem Hubel in Obersteckholz gibt es in drei Versionen und Grössen: mit sechs, acht oder zehn einzelnen Gebäckkugeln, die aus Tradition quasi als Kranz oder Krone blütenförmig um den grossen, königsfreien Mittelteil angeordnet sind.

 

In einem der kleinen herrlich schmeckenden Gebäckkugeln steckt in der Schweiz meist ein weisser König, der seine Esserin/seinen Esser für einen Tag (oder gut und gerne auch länger) mit passender Krone aus vergoldetem Karton zur Königin/dem König der Runde macht.

Im Vorfeld des Dreikönigtags und am 6. Januar selbst werden in der Schweiz, aber auch in Spanien, Frankreich Holland oder England, Hunderttausende von Königskuchen gebacken, verkauft und im familiären Rahmen, am Arbeitsplatz oder in der Schule genossen. Nur eben: die meisten dieser Hefekuchen kommen aus industrieller Backproduktion, die wenigsten werden – nach dem der mit besten Zutaten zubereitet Teig gut geruht hat – von Hand geformt und im direkt befeuerten Holzofen gebacken.

 

Die Legende besagt sogar, dass einst die drei Könige selbst als Zwischenverpflegung zu eben solchem Gebäck gegriffen und sich daran ergötzt hätten: notabene frisch aus dem Holzofen, voll von saftigen Rosinen – aber ohne Plastikkönig in einem der Gebäckteile. Dies zum einen, weil der Plastik damals noch nicht erfunden war, zum andern, weil die drei ja von Geburt an schon zum Königsein berufen und mit schweren Kronen ausgestattet waren.

 
 
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